Dienstag, 21. Juli 2009

Abschlussbericht "Personalausstattung eines sozialräumlich organisierten Berliner Jugendamtes" vorgelegt

Expertise schlägt Optimierung der Strukturen in den bezirklichen Jugendämtern vor

Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat Experten beauftragt, Vorschläge zur Optimierung der Arbeit und zur Verbesserung der Personalsituation der bezirklichen Jugendämter zu erarbeiten. Der 300 Seiten umfassende Abschlussbericht der Steria Mummert Consulting ist heute der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Im Abschlussbericht empfehlen die Experten, einheitliche Verwaltungsstrukturen in den bezirklichen Jugendämtern zu schaffen und haben ein Modell eines Musterjugendamtes vorgelegt, das in regionalisierten Strukturen arbeitet. Der Bericht wird nunmehr im Senat und mit den Bezirken geprüft und bewertet. Erst danach werden Schlussfolgerungen bezüglich der Umsetzung der Vorschläge gezogen.

Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Familie, Claudia Zinke: „Mit der Einführung der Sozialraumorientierung im Jahr 2004 begann eine tiefgreifende Reform der Jugendhilfe in Berlin. In deren Folge haben sich die Strukturen der Jugendhilfe und die Organisation der Jugendämter geändert. Standards für die Personalausstattung der nunmehr sozialräumlich arbeitenden Jugendämter gab es bis dahin nicht. Diese Lücke musste geschlossen werden. Der Bericht macht deutlich, dass und wie die Arbeit der Jugendämter durch organisatorische Maßnahmen deutlich verbessert werden kann. Wir haben heute das Gespräch mit den Bezirken über Schlussfolgerungen aus dem Bericht aufgenommen.“

Die Experten haben auch die konkrete Arbeitssituation der Fachkräfte in den Jugendämtern beleuchtet. Vor dem Hintergrund anhaltender Überlastungsklagen haben sie Belastungsfaktoren identifiziert, die durch gezielte Maßnahmen zur Optimierung der Steuerung und Organisation der Jugendämter beseitigt werden können:

· So soll ein fortschreibungsfähiges Personalbemessungsmodell zukünftig eine sach- und fachgerechte Personalausstattung der Jugendämter ermöglichen.

· Die Fachkräfte der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste beispielsweise sollen durch die Einführung eines neuen Falleingangsmanagements spürbar entlastet werden.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung führte in Kooperation mit fünf Bezirken (Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick), der Senatsverwaltung für Finanzen und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport das Projekt „Personalausstattung eines sozialräumlich organisierten Berliner Jugendamtes“ durch. Finanziert wurde es vom Land Berlin mit 295.000 Euro aus dem Programm „ServiceStadt Berlin“ zur Verwaltungsmodernisierung.

Es ergänzt die mit der Einführung des Fachkonzepts Sozialraumorientierung eingeleitete Reform der Berliner Jugendhilfe und wird die Ergebnisse des Reformprozesses stabilisieren und verstetigen. Danach sollen alle jungen Menschen und deren Familien noch passgenauer, qualifizierter und kompetenter betreut werden. Die Regionalisierung der Jugendämter unterstützt eine stadtteilorientierte Sozialarbeit und befördert die Praxis einer bürgernahen Verwaltung.

Der Bericht kann unter www.berlin.de/imperia/md/content/sen-jugend/jugendpolitik/sozialraumorientierung/bericht_sro_jugendaemter.pdf heruntergeladen werden.

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